Stille Nacht im Hospiz
Hospiz Verein organisiert Weihnachtssingen im Hospiz
Hell erleuchtete das warme Licht von Kerzen und Lichterketten das Foyer des Vilsbiburger Hospizes, während draußen am Nachmittag des 24. Dezember ungemütliche Graupelschauer durch die Stadt streiften. Traditionell treffen sich die Mitglieder des Hospizvereins am Nachmittag vor Heiligabend hier, um gemeinsam mit den Bewohnern des stationären Hospizes Weihnachten zu feiern.
Einige Bewohner haben es sich auf den Sesseln im Eingangsbereich gemütlich gemacht: Manche von ihnen sangen laut mit, andere lauschten lieber still und ließen die andächtige Atmosphäre auf sich wirken. Die Türen zu den Zimmern der Bewohner waren geöffnet, damit auch diejenigen den Geschichten und Liedern lauschen konnten, die sich nicht fit genug fühlten, um in großer Runde dabeizusitzen. Am Weihnachtstag herrschte reges Treiben im Haus: Angehörige und Freunde besuchten die Bewohner, Geschenke wurden ausgeteilt und manches Weihnachtslied angestimmt. Auch für die Mitglieder des Vilsbiburger Hospizvereins ist das Weihnachtssingen ein Pflichttermin, um demütig in die Feiertage zu starten, weiß Vereinsvorsitzende Gertraud Ertl. 14 Ehrenamtliche haben auch in diesem Jahr wieder eine kleine Weihnachtsfeier im Hospiz organisiert. Seit 2012 treffen sich die Vereinsmitglieder traditionell um die Mittagszeit am 24. Dezember, um im Hospiz für feierliche Stimmung zu sorgen.
„Stille Nacht, heilige Nacht“ tönte es schließlich durch die Gänge, begleitet von Gitarre, Rassel und Zither, unterbrochen von der ein oder anderen lustigen Weihnachtsgeschichte: Da konnten sich die Bewohner auch manches leise Lachen nicht verkneifen.
Einen Ehrenplatz für das Weihnachtsschauspiel im Hospiz erhielt eine filigrane Marienfigur auf dem Flügel im Foyer: Bei der traditionellen Herbergssuche wird die Figur in der Adventszeit von Ort zu Ort gereicht, wo sie jeweils eine Nacht bleibt. Symbolisch für die Suche von Maria und Josef nach einer Bleibe, wechselt sie jeden Tag ihren Schlafplatz. Die letzte Nacht vor Weihnachten hat Maria darum in diesem Jahr im Vilsbiburger Hospiz verbracht. Bei Plätzchen, Glühwein und Punsch ließen Vereinsmitglieder sowie Bewohner den Weihnachtsnachmittag schließlich gemeinsam ausklingen, bevor es Zeit war, die Marienfigur weiter zu übergeben, wo sie in der Kinderchristmette erwartet wurde.
Fotos und Text: Katharina Röhrl, Vilsbiburger Zeitung