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Mehr Zusammenarbeit und Aufklärung


(Von links) Vilsbiburgs Bürgermeister Helmut Haider, Brigitte Graßer vom Vilsbiburger Hospizverein, Landrat Peter Dreier, Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz und Kunibert Herzing vom Landshuter Hospizverein haben gestern die Kooperationsvereinbarung für das neue Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerk Landshut unterzeichnet. Foto: sy

Um die Versorgung Schwerstkranker und Sterbender in Stadt und Landkreis Landshut weiter zu verbessern, wurde das Hospiz- und Palliativnetzwerk Landshut (HPNV LA) ins Leben gerufen. Gestern unterzeichneten Vilsbiburgs Bürgermeister Helmut Haider, Brigitte Graßer vom Vilsbiburger Hospizverein, Landrat Peter Dreier, Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz und Kunibert Herzing vom Landshuter Hospizverein die Kooperationsvereinbarung.

Wie wertvoll ein solches Netzwerk ist, beschrieb Herzing anhand der Geschichte eines Verstorbenen. Der schwerkranke Mann war lange Zeit im Krankenhaus in Therapie und litt an deren Folgen. Er entschied sich schließlich dazu, die Therapie zu beenden und Zuhause zu sterben. Dort wurde er durch die Brückenpflege, einen Hospiz- und Pflegedienst und ein SAPV-Team (Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorung) im Kreis seiner Familie betreut. Vier Wochen konnte er am Leben noch teilnehmen und zufrieden sterben, wie Herzing erzählte. „Daran sieht man gut, wie alle Angebote ineinandergegriffen haben.“

Diese Zusammenarbeit der Vereine, Einrichtungen und Dienste, durch die die Region im Bereich der hospizlichen und palliativen Versorgung „gut aufgestellt“ sei, soll durch das neue Netzwerk weiterentwickelt werden. Zur Unterstützung des HPNV gewährt das Bayerische Staatsministerium Gesundheit und Pflege für drei Jahre eine 90-prozentige Förderung der Stelle eines Netzwerkmoderators, der als Ansprechpartner zur Koordination und Vernetzung der einzelnen Angebote dient. Auch der Bayerische Hospiz- und Palliativverband als Träger des Projekts „Netzwerkmoderatoren“ ist Kooperationspartner des HPNV. „Unser Ziel ist es, die vorhandenen Angebote und Strukturen bekannter zu machen und weitere Mitglieder mit ins Boot zu holen. Jeder soll wissen, welche Ansprüche er hat und an wen man sich wenden kann“, sagte Herzing. „Hätte ich das früher gewusst“, höre er viel zu oft von Betroffenen und Angehörigen. Zudem sollen die Beratung und ein gemeinsames Fort- und Weiterbildungsangebot für das Personal verstärkt werden.

Oberbürgermeister Alexander Putz bedankte sich wie Landrat Peter Dreier für das ehrenamtliche Engagement und die Vernetzung über die Stadtgrenze hinaus. „Vor Ihrer Arbeit kann man nur den Hut ziehen“, sagte Putz. Entscheidend sei die Öffentlichkeitsarbeit, die auch Nicht-Betroffene ansprechen sollte.

Obwohl es viele Angebote und Dienste in der Region gebe, würden solche Lebenssituationen oft verdrängt, umso sinnvoller sei es, gemeinsam für die Region zu arbeiten und darauf aufmerksam zu machen, sagte Dreier. „Es braucht viel Aufklärungsarbeit“, pflichtete ihm Brigitte Graßer vom Vilsbiburger Hospizverein bei.

Weil das Wissen und der Umgang mit dem Tod in der Gesellschaft immer weiter verloren gehe und um die Haltung „Sterben gehört zum Leben“, die hinter der Hospizbewegung stehe, zu kommunizieren und im Vorfeld zu informieren, sollen im Herbst „Letzte-Hilfe-Kurse“ angeboten werden. Diese wurden von einem Notfallmediziner entwickelt, sagte Herzing. Außerdem wird Graßer zufolge am 14. Oktober ein Hospiz- und Palliativkongress im Trachtenkulturzentrum Holzhausen stattfinden. -sy-

 

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